Unsere Markteinschätzungen 2025
Am 1. Januar 2025 ist der erste Teil der neuen Stromverordnung in Kraft getreten. Mitte Februar wurden zudem die Minimalvergütungen, sowie die neuen Pronovo-Richtlinien kommuniziert.
Förderungen:
Die bestehenden Förderungen KLEIV/ GREIV sowie HEIV bleiben erhalten. Die Fördersätze haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur moderat verändert. Ende April findet nun die erste Auktion mit der neuen Förderung «gleitende Marktprämie» (GMP) statt. Projekte ohne Eigenverbrauch mit einer Grösse von mindestens 150 kWp können eine Eingabe machen, die Vergütungsdauer beträgt 20 Jahre, der maximale Eingabepreis liegt bei 9 Rp./ kWh. Wie bei der Auktion HEIV, werden die günstigsten Angebote berücksichtigt. Der Zuschlag wird Anfang Mai 2025 kommuniziert.
Fördersystem Photovoltaik (ab 2025)
vZEV:
Mit dem virtuellen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (vZEV) können Sie Strom über Smart Meters und bestehende Leitungen an Nachbarn weitergeben, ohne eigene Leitungen zu bauen. Jeder am gleichen Netzanschlusspunkt angeschlossene Kunde kann den Strom kaufen. Dabei sparen Sie Netzkosten und Abgaben. Angesichts der Energiemarktentwicklung lohnt sich eine Prüfung. Unsere Tochterfirma Fleco Power AG berät Sie und unterstützt bei Verträgen.
Elektrizitätsgemeinschaft - LEG/vZEV (ab 2026)
Mindesteinspeisetarife für PV-Anlagen:
Die meisten Netzbetreiber werden per 1.1.2026 bei der Vergütung der Überschussenergie auf das Modell Referenzmarkt wechseln. Damit die kleineren und mittleren Stromproduzenten nicht komplett dem Markt ausgesetzt sind, wurde ein System mit Mindestvergütungstarifen entwickelt.
Die Minimalvergütung unterscheidet sich bei Anlagen mit oder ohne Eigenverbrauch und sieht folgendermassen aus:
- Minimalvergütung für Anlagen bis 150 kWp, mit Eigenverbrauch
- Anlage < 30 kWp = 6 Rp. / kWh
- Anlage 30 -150 kWp = erste 30 kWp 6 Rp. / kWh
= restliche 30 - 150 kWp 0 Rp. / kWh
- Minimalvergütung für Anlagen ab 30 bis 150 kWp, ohne Eigenverbrauch
- Anlage ab 30 kWp = 6.2 Rp. / kWh
Die Auswahl des passenden Modells für neue Anlagen sollte sorgfältig erfolgen. Wir unterstützen Sie gerne beratend dabei.
HERAUSFORDERUNGEN BLEIBEN BESTEHEN
Trotz der neuen Verordnung mit zusätzlichen Fördermodellen wie dem vZEV und der Minimalvergütung sind noch nicht alle Punkte geklärt. Die aktuell tiefen Börsenstrompreise, die als Basis für den Referenzmarktpreis dienen, sowie der Höchstpreis von 9 Rp./kWh bei der gleitenden Marktprämie bieten noch keine verlässliche Investitionsgrundlage für grosse PV-Anlagen.
Empfehlung: Setzen Sie auf Eigenverbrauch: Wer seine Anlage clever dimensioniert und den Eigenverbrauch optimiert, spart langfristig – ganz ohne teuren Netzausbau
Regionale Lösungsansätze Batteriespeicher:
Batteriespeicher – also Stromspeicher – waren bis vor Kurzem noch sehr kostspielig. Inzwischen hat sich der Markt deutlich verändert: Aufgrund eines Überangebots sind die Preise stark gefallen. Zusätzlich sorgt die Strukturverbesserungsverordnung des Bundes dafür, dass in vielen Kantonen mit Investitionsbeiträgen gerechnet werden kann. Diese Unterstützung macht die Installation von Batteriespeichern zunehmend wirtschaftlich attraktiv. Gerne teilen wir unsere Erfahrung mit Ihnen und beraten Sie dabei.
Aktuelle Marktsituation:
Die Photovoltaikbranche wächst weiterhin dynamisch – sowohl in der Schweiz als auch international. Auch im Jahr 2024 konnte ein deutlicher Zuwachs bei der installierten Leistung verzeichnet werden: Schweizweit wurden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1,8 GW installiert.
Doch das starke Wachstum bringt auch Herausforderungen mit sich. Die weltweiten Überkapazitäten haben deutliche Spuren hinterlassen: Innerhalb der letzten zwölf Monate haben sich die Preise für PV-Module halbiert – im Vergleich zu vor 23 Monaten sind sie sogar um zwei Drittel gefallen. Inzwischen scheint die Talsohle erreicht zu sein; einige Hersteller beginnen bereits wieder, die Preise leicht anzuheben.
Für europäische Modulhersteller ist eine kostendeckende Produktion unter diesen Bedingungen kaum mehr möglich. Der Markt befindet sich in einem harten Verdrängungswettbewerb – dominiert von chinesischen Anbietern. Dieser Preiskampf setzt sich entlang der gesamten Lieferkette fort, vom Hersteller über den Grosshandel bis hin zum Installateur. Die Folgen sind gravierend: Immer häufiger wird über Insolvenzen von Installationsbetrieben berichtet.
Wir möchten deshalb eindringlich dazu raten, bei der Wahl Ihres Projektpartners genau hinzuschauen: Wie ist das Unternehmen organisatorisch, personell und finanziell aufgestellt? Leisten Sie keinesfalls Vorauszahlungen, bevor die Lieferung des Materials erfolgt ist. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten noch weitere Hersteller und zahlreiche Installationsbetriebe den Markt verlassen werden. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl von Lieferanten und Produkten besonders sorgfältig vorzugehen.
Schlussfazit:
Die Energieproduktion bleibt ein hochaktuelles und spannendes Thema. Besonders Eigenverbrauchsanlagen in Kombination mit Batteriespeichern gewinnen zunehmend an Attraktivität. Wer insbesondere in den Abend- und Nachtstunden einen erhöhten Strombedarf hat, sollte die Integration eines Speichersystems in Erwägung ziehen. Unser erfahrenes Team steht Ihnen dabei jederzeit beratend zur Seite – kompetent, persönlich und lösungsorientiert.