Photovoltaik erobert die Fassade

Solarzellen an der Fassade, ist das sinnvoll? Neue Versuche zeigen: Ja, mit der richtigen Technik können Module an der Hauswand rentabel sein. Doch nicht nur technisch, auch ästhetisch müssen die Anlagen überzeugen. Wie kann das alles gelingen? Die MBRsolar gibt Einblick in spannende Versuchsanlagen. 

Solarzellen vom Dach an die Fassade

Wo wird die Solaranlage montiert? Auf dem Dach! Gut 30 Jahre lang war das die einzige Antwort. Jetzt könnte eine zweite Option hinzukommen: an der Fassade. Doch ist das wirklich sinnvoll?

Dass Solarmodule eigentlich auf dem Dach montiert werden, hat mehrere Gründe. Zum einen übernimmt die Fläche in der Regel keine besondere ästhetische Funktion, zum anderen ist die Sonnenlichteinstrahlung hoch. Das wiederum liegt an den Neigungswinkeln, die den für die Stromgewinnung ungünstigen Sonnenstand über Mitteleuropa zum Teil ausgleichen. 

Bei der Fassade ist die Ausgangslage im Prinzip konträr: Die Wand soll schön aussehen und liegt nur selten in der vollen Sonne. Doch für beide Probleme gibt es spannende Lösungsansätze, die sogar schon in der Praxis erprobt wurden – und zwar erfolgreich. Das Pilotprojekt von René Schmid (Architekt) steht in Brütten. Besonders interessant: Das Mehrfamilienhaus ist nicht an das Stromnetz angeschlossen, denn die Solarflächen auf dem Dach und an den Aussenwänden machen es zusammen mit dem integrierten Stromspeicher energieautark. 

Selbstversorgung mit Solarstrom von Dach und Fassade

Fassadenmodule sind im Vergleich zu ihren Pendants auf dem Dach weniger effizient. Das lässt sich auch mit moderner Technik nicht ändern. Wohl aber ist die Leistung mittlerweile so hoch, dass sich der Einsatz rentiert: Auf etwa die Hälfte des Ertrags einer optimalen Dachanlage bringt es die Fassade in Brütten (gleiche Fläche vorausgesetzt). Zugute kommt den Modulen an der Wand einerseits das Streulicht, andererseits das unter flachem Winkel einstrahlende Sonnenlicht am Abend und am Morgen. Damit bietet die Wand sogar einen Vorteil: Sie liefert in Zeiten hohen Bedarfs zusätzlichen Solarstrom. Das ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Energieautonomie eines Gebäudes. 

Eine Frage der Ästhetik?

Ist ein Haus, das komplett mit Solarzellen eingekleidet ist, hässlich? Ja, wahrscheinlich. Eine Herausforderung ist deshalb, die blauen, eher technisch anmutenden Module ästhetisch aufzuwerten. Die Brüttener Konstrukteure bieten auch dafür eine Lösung: anthrazitfarbene Beschichtungen. Die Oberflächenbehandlung verleiht den Dünnschichtmodulen ein elegantes Aussehen, das einer hochwertigen Glasfassade ähnelt. 

Auch wenn die PV-Fassade abschliessend betrachtet noch ein Zukunftsthema ist, wird sie auch bei der MBRsolar intensiv diskutiert. Möchten auch Sie Teil der Schweizer Energiewende werden? Wir planen und montieren Ihre PV-Anlage gern.